Sonntag, 6. März 2011

Star Wars: The Force Unleashed 2 (Xbox 360)

Star Wars, eine Faszination. Förderation, Jedi, Sith, Lichtschwerter, die Macht und vieles mehr, machten Star Wars zu einer der größten Sci-Fi Größen die sie momentan ist.
Seit jeher stehen in Videospielen zumeist die Kämpfe zwischen Gut und Böse im Vordergrund, wie auch in Star Wars: TFU 2. Wobei, wenn man es richtig nimmt, geht es hier um weit mehr egoistische Dinge.

Es war einmal vor langer Zeit, in einer weit entfernten Galaxie

Wie auch im Vorgänger steuern wir den Jedi Starkiller oder vielmehr Starkiller Klon X.
Wer es noch nicht weiß:
Starkiller ist am Ende von Star Wars: TFU gestorben (Bezug: Das gute Ende) und nun sind wir ein Klon von ihm und sollten, nach Möglichkeit, alle noch verbleibenden Jedi aufspüren und töten (spielt zwischen Star Wars Episode IV und V).
Darth Vader, unser Meister, kann uns aber genau sowenig kontrollieren, wie er es seinerseits im Vorgänger mit Starkiller konnte. Denn der Klon hat die selben Gefühle und Erinnerungen, wie das Original. So erinnernd er sich an General Kota und Jona, sein letzter verbündeter und seine große Liebe. Story ist daher einfach, aus Wut über Vaders Verrat flüchten wir, wollen unseren alten Kameraden wiederfinden und Jona retten, als Rache-Love Story, gähnend langweilig. Um zu beginnen, machen wir erst mal einen beherzten Sprung aus dem Fenster und b geht die Post.

Mit der Macht des Bombast


Gleich zu Beginn unserer Flucht, stürzen wir uns in die tiefen und dürfen alles was uns entgegen kommt, mit dem Machtschub zerstören. Das macht nicht nur Spaß, sondern sieht auch noch verdammt gut aus. Wobei diese Szene an diverse andere Spiele erinnert, z.B. X-Men: Origins Wolverine (Wolverine fliegt dem zerstörtem Sentinel hinterher) oder Dead Space 2 (gab es auch solche Flugszenen).
Neben dem Machtschub haben wir natürlich auch, den Machtblitz, den Machtgriff, den Geistestrick (besonders lustig), den Lichtschwertwurf und den Machtrückstoff. Eben alles was man so braucht um Ärsche zu treten, im Star Wars Universum. Mit diesen Angriffen (wovon wir einige erst im späteren Spielverlauf wieder erlernen) schubsen, werfen oder grillen wir Gegner oder treiben sie zum Selbstmord.
Um die Fähigkeiten zu erhöhen, brauchen wir Erfahrungspunkte. Diese bekommen wir durch das Ausschalten von Gegnern oder durch Zerstörung von Gegenständen, z.B. Kisten, Spielautomaten usw. (sehr merkwürdig). Angriffskombinationen o.ä. können wir von daher leider nicht mehr freischalten.
Apropos Bombast, grafisch ist das Spiel sehr gelungen.
Die Charaktermodelle sind verbessert worden, die Lichteffekte sind fantastisch, der Regen sieht sehr realistisch aus und die Cutscenes schlagen CGI Filme, wie z.B. Final Fantasy VII: Advent Children und Resident Evil: Degeneration um einiges.
Auch der Sound macht einiges her. Brachial und Laut, so muss es sich anhören, wenn alles in die Luft gesprengt wird.
Leider ist die Kehrseite auch vorhanden. Wenn man das Spiel in Deutsch spielt (Systemsprache), dann wird zwar alles in unserer Sprache wiedergegeben, aber oft zu leise oder zu laut, fast immer unpassend zur Situation.

Die Kehrseite der Medaille

Da umso mehr in Grafik und extrem schickes Aussehen gepackt wurde, wurde leider an allen anderen punkten gespart.
So fängt es bei dem Kampfsystem an.
Man braucht hier und da kaum draufhauen, Machtkräfte reichen zu 90% aus und Gegner die zu Fuß unterwegs sind (egal welche), können per simplen Druck der Tasten X & A, per immer gleicher Animation, in Abgründe geworfen werden. Sollte dies nicht reichen, wirft man sich noch einmal und dann sind sie endgültig Tod. Dadurch verlieren die Kämpfe ihren Reiz, sowie das taktische Vorgehen. Bei großen Gegnern muss man auch nicht viel tun, hier und da eine Rakete abwehren oder mal per Lichtschwertwurf mal Schaden zufügen, bis dem Gegner ein A über dem Kopf hängt.
Dann hin A drücken und schon komm eine QTE (Quick Time Event), wo man sehr oft immer die gleichen Tasten drücken muss, damit der Gegner auch in der immer selben Animation draufgeht. Langeweile Pur.
Ebenso langweilig, ist die Aufrüstung des Skilltrees. Da es ja ohnehin kaum etwas zu verbessern gibt, löst man Punkte nur bei den Fähigkeiten ein, die man ohnehin am liebsten nutzt.
Das sammeln der Holocrons ist auch hinfällig, zwar können welche gesammelt werden, aber Spaß und Motivation bringt es auch keine.
Die Holocrons wurden nun in vier, farblich unterschiedliche, Kategorien aufgeteilt:
Ein roter Holocron, gib einen neuen Schwertkristall, der eigene Eigenschaften mitbringt, wie z.B. Gesundheit Regenerieren oder mehr Erfahrungspunkte.
Ein gelber Holocron (diese Farben hatten alle im Vorgänger, dass ergab einen größeren Überraschungseffekt), gibt euch Erfahrungspunkte.
Der grüne, erhöht die maximale Lebensenergie, wobei dann der blaue eure Machtenergie erhöht.
Gleiche Ausschweifende Langeweile und Ideenlosigkeit gibt es auch die ganze Zeit über in den Arealen: Ein Korridor sieht aus wie der zuvor, viele Areale sehen den Konstruktionen aus dem Vorgänger zu frappierend ähnlich, interessant ist anders.
Hinzu kommt noch die, immer noch, oft bockige Kamera, die etwas verzögerte Steuerung und der lächerlich schlecht angepasste Schwierigkeitsgrad.
Während man auf Leicht und Normal fast mit zuen Augen durch das Spiel rennt, hat man schon auf Schwer extreme Probleme voran zu kommen (wenn man einen neuen Spielstand nimmt, also ohne das Laden eines schon beendeten Spiels), doch zum Glück darf man mit einem Spielstand mit dem das Spiel beendet wurde, einfach auf einem höheren Schwierigkeitsgrad neu anfangen (mit allem, was man gesammelt und erreicht hat). Lächerlich sind auch die „Rätsel“, diese bestehen nur aus „Hol Sicherung und stecke diese in den Kasten“, wer dann nicht herausfindet, wie er die Sicherung wieder zum laufen bekommt, der sollte sich ernsthaft überlegen, ob er nicht doch eher ein Affe anstatt ein Mensch ist.
Der krönende Abschluss der Ideenlosigkeit sind die Bosskämpfe (wenn man diese überhaupt so nennen darf).
Die Bosse bestehen hier mal aus Robotern oder einem Monster, was zehnmal so groß ist wie ein Rancor. Zum Ende dürfen wir dann auch gegen den Sithlord himself, Drath Vader.
Leider haben eins alle Kämpfe gemein: Sie sind extrem langweilig.
Während man im Vorgänger noch nach einer passenden Taktik suchte, verfolgt sie hier nur, von weiten Angreifen mit ein bisschen Ausweichen und Tasten zerschmetternden Nahkampf.
Auch hier versagt, das Spiel auf ganzer Linie.

Fazit & eigene Meinung

Star Wars: TFU 2 ist grafisch ein extrem schön anzusehendes Spiel, mit brachialem und gutem Sound, aber mit einer schlecht umgesetzten (deutschen) Synchro.
Leider war das auch schon alles was man an gutem anreißen kann, denn ab hier macht das Spiel alle falsch, was man nur falsch machen kann.
Langweilige Kämpfe, stark abgenutzte QTEs, Taktisch anspruchslos, schlecht angepasster Schwierigkeitsgrad, langweilige und immer gleiche Areale, Story zum einschlafen und lächerliche Rätsel, verwandeln Star Wars: TFU 2 zu einer Beleidigung des Mediums Videospiel, die sich gewaschen hat.
Das Spiel wird den Erwartungen, dem Genre, dem Franchise, ja der Videospielkultur nicht ansatzweise gerecht. Egal ob Star Wars-Fan oder nicht, Finger weg von diesem Spiel!!!
Und wenn dann empfehle ich den Vorgänger, denn der ist um einiges besser.


Bewertung

Grafik:              9/10 extrem hübsch, klasse Cutscenes
Vielfalt:             410 weniger Gegner, Lichtschwertkristalle, immer gleiche Areale
Sound:             7/10 Brachial, Laut, aber miese Synchro
Bedienbarkeit:  6/10 dank Kamera und etwas hackeliger Steuerung, ziemlich unausgereift
Spielspaß:        2/10 langweilig, öde, gestreckt, nur Geistestrick bringt einige Lacher

Dies ergibt eine Wertung von 5,6/10

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