Montag, 17. Januar 2011

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1 (Xbox 360)

Wie zu fast jedem Film, erscheint auch eine versoftung von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 1 für alle gängigen Videospielkonsolen, im Test ist die Xbox 360.
Electronic Arts published also nun zum siebten Mal ein Harry Potter Spiel zum Film.
Das Spiel erzählt genau wie der gleichnamige Film, die erste Hälfte der letzten Harry Potter Bands, den letzten Kampf gegen Voldemort, ehrfürchtig genannt Du-weißt-schon-wer.
Die Übernahme fast aller Einrichtungen die Zauberer/Magier innehaben, Hogwarts oder das Zaubererministerium, den Streit zwischen Harry und seine Gefährten, die Suche nach den Horkruxen in denen Teile von Voldemorts Seele eingesperrt sind bis, im zweiten Teil, der Tod Voldemorts und damit dem Ende von der Harry Potter Saga.

Ein Zauberer auf der Flucht mit fehlenden Zusammenhängen und Dauerfeuer


Was gleich auffällt, wenn man das Spiel startet, dass wir schon bereits fliehen ohne zu wissen warum und wieso, wer Buch und Film kennt stört dies wenig, es fehlen eindeutig einige Szenen aus dem Anfang des Films.
Nun gut, dann geht’s los. Wir sitzen also in Hagrids fliegendem Motorrad und müssen uns gegen Todesser wehren und wiederum fällt etwas negatives auf und zwar, dass Spiel bzw. Harry Potter verwandelt sich zum Actionhelden mit Dauerfeuer-Lizenz, wiederum keinen Zusammenhang zum Film geschweige denn zum Buch.
Besonders schwer sind die Gegner nicht, einfach anvisieren und dann wild um sich schießen, dann fallen die Todesser schon schnell von ihren Besen, wenn nur die Kamera etwas schnellerer und genauerer wäre. Zwar treffen wir fast immer, doch bei vielen Gegner speziell Gegner von rechts, sind fast nicht zu treffen, denn wir müssten durch Hagrid schießen was aber nicht funktioniert.
Nachdem wir also dies geschafft haben, gegen Voldemort und seine Todesser, finden wir uns auf einer Hochzeit wieder, zusammenhangslos die Zweite.
Nach einem kurzen Marsch, indem unsere Mitstreiter so laufen als hätten sie eine Melone im Schritt, treffen wir wieder auf Todesser, Dauerfeuer-Lizenz muss her.
In Harry Potter und die Heiligtümer des Todes können wir uns Deckung suchen, wie es in vielen Actionspielen der Fall ist und auch zum Standard dieses Genres gehört. Wir können von Deckung zu Deckung springen bzw. hechten und auch aus dieser zurückfeuern.
Doch die Deckung benötigen wir kaum in diesem stupiden Actionspiel, denn meinst reicht es selbst beim schießen recht und links im Zickzack zu laufen, um sowohl zu treffen als auch den Schüssen der Gegner auszuweichen.
Die Zeiten, der bunten, kindgerechten Grafik mit Rätsel sind vorbei, nun herrscht dunkle graue und etwas erwachsener Grafik und Action pur. Wobei dies auch nicht ganz stimmt, es ist wie zuvor erwähnt nur noch stupides Geballer gegen die Schergen Voldemorts.


Gears of War meets Splinter Cell?...not!!

In Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1gibt es nur zwei Arten von Gameplay, entweder Stealth-Missionen oder Actionmissionen mit Dauerfeuerfaktor.
In Stealt-Missionen muss man per Zauberumhang der einen Unsichtbar macht, durch einen extrem eingeengt Teil Londons laufen zu bestimmten Punkten oder in Zauberminsterium herumschleichen, um eine bestimmte Person zu finden. Leider ähnelt dies kaum einer richtigen Stealth-Mission, denn durch das beschränkte Sichtfelds Harrys verbunden mit einer bockigen Kamerasteuerung, kann man nie genau abschätzen, wann man in jemanden rein laufen wird, passiert das muss man die Mission wiederholen oder gegen Horden von Todessern und Dementoren kämpfen, was man leider selten überleben wird.
Die Actionmissionen laufen immer gleich ab, wir laufen durch ein Gebiet, warten auf Todesser und beschießen diese mit diversen Zaubersprüchen, wir lernen im Spielverlauf mehrere neue Zaubersprüche, und hoffe irgendwann alle erledigt zu haben.
Demotivation pur.

Gameplay, Grafik & Konsorten: Gut oder Bugrevolution?

Die Grafik des Spiels ist erwartungsgemäß durchschnittlich, die Animationen grob, die Grafik der Räume, Wälder, Höhlen, Geländer, sowie der Charaktermodelle trist und langweilig.
Die deutschen Synchronstimmen gehören leider auch zu den schlechtesten was es gibt, Emotionen werden kaum bis gar nicht übertragen. Beim Sprechen der Figuren erkennt man genau immer zwei bis drei vorgefertigte Gesichtsmusterm dazu kommt noch ein Audio-Video lag bzw. ein delay.
Die Steuerung ist zumeist einfach, aber jedes mal einen Zauberspruch über ein extra Menü anzuwählen, ist umständlich. Zauber tränke als Granatenersatz ist etwas merkwürdig. Um einen Zaubertrank zu nutzen, müssen wir ihn wählen und dann werfen, doch klappt dies nicht immer gut.
Die Kamera ist in Kämpfen, sowie allgemein, wohl der härteste Gegner, den Voldemort rekrutieren konnte. Die Kamera ist träge, zickt Rum, dreht sich automatisch manchmal in den Ausgangspunkt zurück und in Stealth-Missionen rennen wir aus versehen in irgendjemanden hinein ohne es zu wollen.
Das Harry Level mäßig aufsteigen kann, wie in Rollenspielen, wäre eine nette Idee gewesen, wenn man einen Skilltree zu Verfügung hätte, doch leider hat man dies nicht.
Man bekommt neue Zaubersprüche, die alle fast identisch sind, sich nur farblich unterscheiden und vom Muster. Gesundheit wie die Stärke der Zaubersprüche sollen laut Spiel ebenfalls verbessert werden, nach Level aufstiegen, doch davon merkt man rein gar nichts.
Die Mitstreiter-, sowie Gegner-KI ist alles andere als Revolutionär, allerhöchsten Revolutionär dumm. Sind wir in Kämpfe verwickelt und nutzen unseren Tarnumhang ist der Gegner plötzlich so verwirrt, rennt dumm durch die Gegend und findet uns nicht. In Stealth-Missionen nehmen wir diesen Umhang in einer Ecke ab, wo uns niemand sehen kann, trotzdemschaffen es einige Menschen uns zu sehen, obwohl wir versteckt sind.
Unsere Mitstreiter schießen wild um sich und treffen selten etwas.
Neben diesen ganzen negativ Punkten, kommt noch einer und zwar die Zusatzmissionen für Kinect.
Die Idee Kinect einzubauen, ist anfangs wirklich nett, doch auch hier leidet das Spiel unter Fehlern. Diese Zusatzmissionen erinnern eher an einen Lightgun-Shooter, doch an einen ziemlich miesen. Geschossen wird mit bestimmten Bewegungen, die Harry einfach nicht richtig umsetzen will, ob Stupor oder Protego nichts will richtig funktionieren, schade.

Fazit:

Wie es fast nicht anders zu erwarten war, ist Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 1 ein reines Lizenzschrott Spiel der Güte Klasse Eins. Triste und schlichte Grafik, steife Charaktermodelle, Audio-Video delays, dumme KI, bockige Kamera, demotivierendes Dauerfeuer, schlechte Kinect Einbindung, überspringen von wichtigen Ereignissen und mehr.
Wer wirklich ein Harry Potter Spiel spielen will, wo man mit Spaß haben kann, dann sollte man zu Lego Harry Potter greifen oder zu den alten Playstation 1 Harry Potter Spiele.
Electronic Atrs, dies war eindeutgig nicht und selbst richtig harte Harry Potter Fans sollten hier einen großen Bogen drum machen, dann doch lieber nochmal das Buch lesen.

Bewertung:

Grafik:                5/10 zu trist, zu lieblos, zu steife Charaktere
Vielfalt:          2/10 zwei Modi, demotivierendes Dauerfeuer, langweilige Stealth-Missionen
Sound:           3 /10 öde Synchronstimmen, gute Sound beim Abprallen der Zaubersprüche
Bedienbarkeit:     3/10, bockige Kamera, umständlich Zaubersprüche und -tränke auswählen
Spielspaß:            1/10 Harry Potter 7 Bugrevolution 2010/2011

Dies ergibt eine Wertung von  2,8/10

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